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Gehirn 2.0 – 5 Gründe warum Bewegung die Leistung unseres Gehirns verbessert

Noch vor ein paar Jahren waren sich Wissenschaftler und Ärzte einig: das Gehirn bildet sich bis ins junge Erwachsenenalter aus. Dann ist die Gehirnstruktur ein fest gefügtes Instrumentarium ohne große Variationsmöglichkeiten.

Dank neuer Messverfahren, wie bspw. die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMrT), gab es in den letzten Jahren einen großen Paradigmenwechsel. Unser Gehirn ist kein festes Instrumentarium – es ist sehr Anpassungsfähig! Es ist vielmehr ein flexibles und plastisches Organ. Es wird quasi durch seinen Gebrauch geformt, wie ein Muskel durch seinen Krafteinsatz. Innerhalb der letzten 20 Jahren hat sich das gesamte Weltbild zur Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns verändert. Das Stichwort ist Neuroplastizität!

Doch was hat das alles mit Bewegung und Sport zu tun?

Wusstest du, dass der 19 Billionen Dollar Deal zwischen Mark Zuckerberg (Gründer von Facebook) und Jan Koum ( WhatsApp-Mitbegründer) bei mehreren gemeinsamen Spaziergängen unter Dach und Fach gebracht wurde?

Cambridge Professor Dr. Daniel Wolpert hebt in einem Vortrage die Wichtigkeit von Bewegung für das menschliche Gehirn hervor. Er kommt zu dem Entschluss, dass wir Menschen für Bewegung gemacht sind. Alles was wir tun, ja sogar das Sprechen, erfordert Bewegung. Unser Gehirn lernt durch Bewegung (1).

Was hat Bewegung mit Lernen zu tun? Fördert körperliche Aktivität unsere Gedächtnisprozesse? Arbeitet nicht nur das Sportlerherz, sondern auch das Gehirn eines Sportlers ökonomischer?

Tatsächlich kann man alle dieser Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten. Hier sind 5 Gründe warum Bewegung und Sport gesund für unser Gehirn sind und wie wir mittels Bewegung unsere Performance im Job sowie allen anderen Bereichen unseres Lebens steigern können:

 

  1. Bewegung fördert die Durchblutung im Gehirn

Wenn unser Gehirn besser durchblutet wird, wird es auch besser mit Sauerstoff versorgt. Bei Bewegung steigert sich die Durchblutung unseres Gehirns um eine vielfaches. Dadurch funktionieren unsere Gehirnzellen sofort auf einem ganz anderen Level. Auch noch einige Zeit nach dem Sport sind wir wacher und fokussierter (2)

 

  1. Bewegung verbessert unsere Lernfähigkeit und unser Gedächtnis

 Besonders unser Hippocampus profitiert von Sport und Bewegung. Er ist der Teil unseres Gehirns, welcher vor allem beim Lernen involviert ist. Außerdem spielt er eine essentielle Rolle für unser Gedächtnis.
Bewegung schüttet neurotrophe Wachstumsfaktoren im Gehirn aus. Während wir uns bewegen wird in unserem Gehirn bspw. mehr BDNF (brain-derived neurotrophic factor) produziert. Dieses Protein ist essentiell für die Gesundheit unserer Gehirnzellen und ist daran beteiligt neue und vor allem mehr Zellen zu bilden (3). Mehr Gehirnzellen – mehr Leistung!

 

  1. Bewegung verbessert die Übertragung in unserem Gehirn.

Die Verbindungsstelle zweier Nervenzellen nennt man Synapse. Hier werden elektrische Signale der einen Zelle in eine chemische Form, sog. Neurotransmitter, umgewandelt und zur anderen Zelle weitergeleitet. Wichtige Neurotransmitter sind bspw. Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. In Experimenten konnte gezeigt werden, dass Bewegung diesen Ablauf positiv beeinflusst und damit Gehirnprozesse verbessert (4,2)

 

  1. Bewegung verbessert unsere exekutiven Funktionen

Die exekutiven Funktionen unseres Gehirns steuern unser Denken und Verhalten. Sie sind dabei beteiligt Entscheidungen zu treffen, planvoll und zielgerichtet zu reagieren. Auch brauchen wir sie um flexibel zu agieren und unser Verhalten zu reflektieren. So ermöglicht uns bspw. die kognitive Flexibilität unser Verhalten bei sich ändernden Anforderungen oder Prioritäten umzustellen, oder zu korrigieren. Gut ausgebildete exekutive Funktionen stellen die Basis für eine gute Selbstregulation, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und Emotionsregulation dar und sind damit entscheidend für eine erfolgreiche Karriere, aber auch für das Privatleben. Diese lassen sich durch Bewegung und Sport maßgeblich positiv beeinflussen (5,2).

 

  1. Bewegung reduziert Stress und hebt unsere Stimmung

Studien zeigen wer gestresst ist reagiert häufiger unpassend und vergisst leichter Dinge. Durch Bewegung kann unser Körper Stress reduzieren. Bewegung reduziert Stresshormone wie bspw. Cortisol und Adrenalin. Außerdem stimuliert Sport die Produktion von Endorphinen. Das Ergebnis: unser Stresslevel sinkt und wir fühlen uns schon nach kurzen Einheiten wesentlicher besser! (6)

 

 

Literatur:

1 https://www.youtube.com/watch?v=7s0CpRfyYp8

2 http://www.diezeitschrift.de/12011/walk1001.pdf

3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19923361

4 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4061837/

5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4039261/

6 http://www.health.harvard.edu/press_releases/benefits-of-exercisereduces-stress-anxiety-and-helps-fight-depression

 

 

 

 

 

 

 

Source: Sascha Molt

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