Dankbarkeit ist ein essentieller Teil von menschlichem Verhalten. Eines der ersten Dinge die wir als Kinder lernen ist es „Danke“ zu sagen.
Mittlerweile hat sich sogar ein ganzes Forschungsfeld um das Thema Dankbarkeit gebildet. Es ist wissenschaftlich gesichert, dass wir mittels Dankbarkeit
- Stress reduzieren können
- unser Wohlbefinden steigern können
- depressive Symptome verbessern können (1)
In vielen Studien wird mehr Dankbarkeit durch einen simplen Trick in den Alltag integriert: Menschen werden dazu aufgefordert jeden Tag 3 Dinge aufzuschreiben für die sie Dankbar sind. Das können die einfachsten Sachen sein:
- der leckere Café von heute Morgen
- das interessante Gespräch mit dem Kollegen
- sonniges Wetter
- ….
Bei Personen die sich die Zeit nahmen drei Dinge aufzuschreiben für die sie Dankbar waren, konnten schon nach ein paar Tagen eine erhöhte Lebenszufriedenheit und verringerte Stresswerte gefunden werden (2,4).
Doch wie kommt es dazu? Um das herauszufinden bedarf es noch einiger Forschung. Ein Studie konnte bei Probanden eine Veränderungen im vorderen Teil des Gehirns finden (3). Dieser gilt als esstiell für unsere Aufmerksamkeit, unser Denkvermögen und das Treffen von Entscheidungen.
Eine weitere Vermutung ist, dass das Gehirn dazu gebracht wird mehr positive Dinge im Alltag zu erkennen. Ein Teil des Gehirns, welcher hier stark beteiligt sein könnte ist das sog. Retikulare Aktivierungssystem (reticular activation system = RAS). Durch unsere Feedbacksysteme im Körper prasseln tausende Informationen jede Sekunde in unser Nervensystem. Was geht gerade um mich herum vor? Ist es kalt oder warm? Woher kommt dieses Geräusch? Habe ich hunger?
Wir schaffen es unmöglich alles zur selben Zeit (bewusst) zu verarbeiten. Also gibt es Syteme, wie das RAS, welche in unserem Körper als eine Art Filter agieren und nur das für uns aktuell wichtige in unser Bewusstsein tragen. Das macht auf vielen Ebenen Sinn für uns im Alltag. Wenn wir bspw. eine stark befahrenen Straße überqueren wollen, wird unser Körper sicher mehr Fokus auf das Verarbeiten unserer visuellen Reize legen, als auf bspw. unseren Geruchsinn. Diese Filter sind allerdings nicht bei uns allen gleich, sie lassen sich verändern. Man erlebt dies jeden Tag ziemlich oft. Wenn man sich ein neues Auto eines bestimmten Marke kaufen möchte, fallen einem plötzlich mehr Autos dieses Marke im Straßenverkehr auf. Ein tolles Beispiel sind auch Verschwöhrungstheorien um die Zahl 23. Hat man erstmal seinen Fokus auf die Zahl 23 gelegt, begegnet sie einem überall. Man könnte meinen es gäbe hier einen Zusammenhang. Allerdings haben wir unser Gehirn nur dazu gebracht die Zahl 23 in sämtlichen Variationen bei Ereignissen zu „suchen“.
Genauso könnte es mit Dankbarkeit und ihren positiven Effekten sein.
Laut Wissenschaftler Shawn Achor dauert es etwa 21 Tage bis unser Gehirn sich beim Thema „Dankbarkeit“ umgestellt hat. Es beginnt dann den Alltag quasi Schritt für Schritt nach mehr positiven Dingen zu scannen, was uns schlussendlich glücklicher macht (4).
Probier es doch mal aus! Schreibe für 21 Tage, jeden Tag 3 Dinge auf für die du Dankbar bist und schau was sich verändert. Ich persönlich führe bereits seit Dezember 2016 ein „Dankbarkeits-Tagebuch“ und bin überzeugt von diesem kleinen „Life-Hack“!
Literatur:
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23390882
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25222798
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26746580
Source: Sascha Molt
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