Täglich sind wir von Bewegungszombies umgeben! Sie bekommen auch dich! Was das ist? Lass es mich mit einem Gespräch aus einem meiner Lieblingsfilme erklären:
Heley Joel Osment: „Ich werde Ihnen jetzt mein Geheimnis verraten.“
Bruce Willis: „Okay.“
Heley Joel Osment: „Ich sehe Unachtsame Menschen…“
Bruce Willis: „In deinen Träumen?“
Heley Joel Osment: „…“
Bruce Willis: „Wenn du wach bist? Unachtsame Menschen in Gräbern oder Särgen?“
Heley Joel Osment: „Sie laufen durch die Gegend wie normale Menschen! Sie können sich gegenseitig nicht sehen…sie sehen nur was sie sehen wollen. Sie wissen nicht, dass sie unachtsam sind!“
Bruce Willis: „Wie oft kannst du sie sehen?“
Heley Joel Osment: „Die ganze Zeit!“
So ähnlich (man ersetze „unachtsame Menschen“ mit „tote Menschen“) lautet das berühmte Zitat aus dem Film „Sixth Sense“. Genau diese Form von Unachtsamkeit, kann man bei Personen, die Sport treiben oder sich bewegen beobachten.
Was ist passiert? Auf den Hantelbänken im Fitnessstudio tummeln sich Sporttreibende, welche mehr in ihr Handy starren, als Gewichte zu bewegen. Leute starren beim Ausdauersport („Cardio“) mehr in den Fernsehbildschirm, als in die Pedale zu treten.
Sie sehen nicht wie Menschen aus, die sich achtsam bewegen… sie sehen aus wie Zombies – Bewegungszombies. Man hört nicht auf seinen Körper oder seine Umwelt. Nein, man betäubt ihn noch zusätzlich mit Kopfhörern und Co. Wir sind beim Sport nicht mehr achtsam. Wir sind nicht mehr „mindful“.
So beschreibt mindfulness die individuelle Fähigkeit, im Alltag auftretende (im sportpsychologischen Kontext z. B. leistungseinschränkende) Emotionen und Gedanken bewusst wahrzunehmen und zu beeinflussen.
Man hört oft, dass 90% der sportlichen Performance von mentaler Natur sind. Schließlich werden all unsere Muskeln die meiste Zeit über unser Gehirn gesteuert. Was passiert, wenn wir uns nicht mehr auf das konzentrieren, was wir gerade – im hier und jetzt – tun? Wer bspw. einfach ein paar Sätze auf Fitnessgeräten ableistet und sich dabei auf alles andere konzentriert, als auf die Bewegung, wird nie signifikant vorankommen. Das mag alles etwas philosophisch klingen, aber es werden immer mehr Studien zum Thema Sportpsychologie veröffentlicht. Studien belegen bspw., dass man durch mangelnde Fokussierung seltener einen sog. Flow-Zustand erreicht (1).
„Ich bin gerade voll im Flow!“ Schon mal gehört? Schon mal gesagt?
Was bedeutet es im Flow zu sein? Tennisspieler beschreiben es folgendermaßen:
„Ich gehe komplett im Spiel auf! Alles läuft einfach glatt!“
„Ich habe das Gefühl alle Zeit der Welt für meine Schläge zu haben!“
„Ich war so fokussiert, dass mir der Tennisball so groß wie ein Football vorkam!“
Durch solch einen konzentrierten Zustand schaffen wir es über uns hinauszuwachsen. Das macht ohnehin mehr Nicht Ablenkung ist der Schlüssel – es ist Fokussierung auf das Hier und Jetzt. Lass dich nicht von den Bewegungszombies, welche sich Tag für Tag in deinem Umkreis befinden, ablenken.
Übrigens: Wer Fokus und Flow im Sport trainiert, wird diese Dinge auch fast automatisch in anderen Situationen im Alltag nutzen. Fokus und Flow sind tatsächlich wie eine Art Muskel der sich trainieren lässt. Somit werden wir leistungsfähiger beim Sport, in der Arbeit und im Privatleben.
Die Grundvoraussetzung, um dein bestes Trainingsergebnis zu erreichen, ist die Kommunikation zwischen Körper und Verstand. Mindfulness.
Wie oft lässt du dich in deinem Training ablenken?
Literatur:
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4598580/
Source: Sascha Molt
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